Freitag, 20. Dezember 2013

Freitag, den 20. Dezember 2013

Patricia de Lille,


  die Bürgermeisterin von Kapstadt, ist vielleicht eine interessante Politikerin, sie erinnert mich  an Birgitta Nyborg, die Hauptfigur der dänischen Politserie "Borgen" oder "Gefährliche Seilschaften" an deren Ende Nyborg eine neue, demokratische Partei gründet, "die neuen Demokraten" . Aber so genau weiß ich das noch nicht. Ein bisschen redet sie mir zu viel von "wirtschaftlichem Wachstum" aber, mal sehen.
Die Partei, die Patricia de Lille 2003 gegründet hat, heißt "Independant Democrats"
De Lille ist 1951 geboren und hat sich in der Anti-Apartheid Bewegung vielfältig einen Namen gemacht, war im Vorstand des "Pan Africanist Congress", einer Organisation, die teilweise radikaler als der ANC war. 
Die ID wird bei Wikipedia beschrieben als
"The party's platform is premised on opposition to corruption, with a mixture of right-liberal proposals and left-wing sensibilities. The party's strongholds are the Northern and Western Cape."
Das klingt etwas rätselhaft, zwischen rechts-liberal und linken Sensibilitäten?? Na, also!; woanders wird sie als quasi sozialdemokratische Partei beschrieben.

Gut, im Zeitungsartikel bzw Interview mit der Cape Times spricht sie über das vergangene Jahr, über Ziele ihrer Politik und Anfeindungen ihrer Gegner (ANC)
Die Cape Times sagt: " It's been a difficult year, but not as tough as her first." Ok,  es geht bergauf.
Von ihren Gegnern wird sie "dictator" genannt oder "iron fist leader" also kein Weichei. Diese Angriffe schüttelt sie locker ab, sie sagt dazu:"Opiniens are like backsides, we all have them."  Cool.
Meinungen sind wie Hinterteile, wir haben sie alle!"  Weise, weise, und Meinungen mit Ä...n  zu vergleichen,  not bad, und gleichzeitig sich selbst nicht auszunehmen, na, das ist doch ganz platt, aber wahr.
Sie hat "targets" und "goals" und die will sie erreichen, also Ziele.
Die versucht sie zu "push", also nach einem halben Jahr gucken, ob sie Ende des Jahres erreicht werden können.  Delegieren fällt ihr schwer, weil es ihr oft zu langsam geht mit den Fortschritten, und die ausführenden Personen es nicht mögen, wenn sie kontrolliert werden. Aber: "I know the urgency of any instruction because we are here to serve the people. I know that people are suffering and have to deal with poverty and inequality. It is painful for me to see how people are suffering. I want to get the things done."  Insgesamt beschwert sie sich schon über die gutverdienenden "Officials", die ihr zu langsam sind in der Erledigung ihrer Aufgaben.
Na, get things done klingt ja gut, welche denn nun schon "done" sind, darüber weiß ich zu wenig. Das neue Bussystem vielleicht? 
Zu Hause ist sie nicht viel, und wenn, dann nervt sie ihren Mann und ihren Sohn, sagt sie, weil sie aufräumt und die dann nix mehr finden. Manchmal spielt sie Golf sonntags morgens und besucht ihre Mutter, ansonsten arbeitet sie 14 Stunden am Tag, und das mit großer Freude. Von aufhören ist keine Rede, sie steht auch noch für die nächste Legislaturperiode zur Verfügung ab 2016.
Und so heißt es am Schluss:
De Lille wants to continue to improve conditions in line with the five pillars of the city:
a caring, inclusive, opportunity, safe and well run city and (she) will drive her staff harder to deliver."
Ok, Patricia, wir glauben dir das mal und verfolgen, wie das mit den " get things done" so läuft, bzw welche "things" das denn eigentlich sind, denn die dringendsten sind die Elendsquartiere in den Townships, mit sanitären und weiteren Unannehmlichkeiten.

Macht ihr auch einen Jahresrückblick?  Über "get things done" und so? Vielleicht gar nicht so schlecht.
Aber jetzt zurück zu den Weihnachtsplätzchen,
ganz liebe Grüße
Eure
Anna